"Vielleicht ist es gerade jetzt wichtig, Kidanes Geschichte zu erzählen. Denn es ist die Geschichte von Vielen."
Meine Schwester lebt in einem kleinen Ort im Kanton Bern in der Schweiz. Aus ihrem Bericht über Kidanes Schicksal habe ich einen Doku-Comic gemacht. Eine Schweizer Geschichte, aber auch eine europäische Geschichte.
In voller Länge hier lesbar: Unsichtbarcomic.tumblr.com
________________________
Mehr Information, Hintergründe und Möglichkeiten, zu unterstützen – für Schweizer*innen, aber auch für alle anderen:
Kidanes Geschichte ist die von vielen Eritreer*innen, die die Schweiz nach einem rechtsgültigen Wegweisungsentscheid aus Angst vor einer Rückführung und/oder der Perspektivlosigkeit im Nothilfe-Regime verlassen. Sie haben daraufhin in anderen europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Belgien, etc.) Zuflucht gesucht. Dort leben sie unter prekären Bedingungen - meist auf der Strasse - und in ständiger Angst, im Rahmen des Dublin-Abkommens in die Schweiz zurückgeführt zu werden. Nach Eritrea zurück können sie nicht, denn das Regime, vor dessen endlosem Nationaldienst mit den zigfach dokumentierten Menschenrechtsverletzungen sie geflohen sind, ist noch immer an der Macht. Bei Rückkehr droht Kidane und den anderen Betroffenen der (Wieder)einzug in den Militärdienst; eine vorgängige Verhaftung inklusive unmenschlicher Behandlung ist wahrscheinlich.
Die Aktionsgruppe Nothilfe hat diesen Comic inhaltlich unterstützt und ist ein Zusammenschluss aus Einzelpersonen und Gruppierungen der Zivilgesellschaft. Sie setzt sich im Kanton Bern gegen die Präkarisierung und Illegalisierung von Menschen ohne Rückkehrperspektive ein und dafür, dass der Aufenthalt von Menschen, die dauerhaft nicht in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden können, legalisiert wird. Kidane und alle vom Nothilfe-Regime Betroffenen brauchen dringend unsere Solidarität und unsere Stimme.
Aktionsgruppe Nothilfe, Verein Give a Hand, Verein "offenes Scherli", Verein Riggi-Asyl, Verein Free Swiss Tibetans, Verein Solidaritätsnetz Bern, alle-menschen